ECMO
ECMO ist die Abkürzung für ExtraCorporale MembranOxigenierung, d.h. Beladung des Blutes mit Sauerstoff an einer Membran ausserhalb des Körpers.
Bei einem ECMO-Gerät handelt es sich um eine abgespeckte Herz-Lungen-Maschine, das nur eine Pumpe und einen Oxigenator beinhaltet.
Die ECMO-Therapie wird heutzutage im Grossteil der Fälle zur Behandlung schwerer respiratorischer Erkrankungen eingesetzt. Bei einer arterio-venösen Kanülierung kann zusätzlich noch das Myokard entlastet werden.
Weltweit wird ECMO als häufigste Methode zur kardialen Unterstützung in der Pädiatrie eingesetzt.
Indikationen
neonatale ECMO | pädiatrische ECMO | adulte ECMO |
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Vorteile der ECMO
- Gleichzeitige Übernahme von respiratorischer und hämodynamischer Funktion
- schnelle Verfügbarkeit und Installation
Nachteil der ECMO
- begrenzte Therapiedauer (obwohl: teilweise schon 4 Wochen und länger mit mehreren kompletten Systemwechseln erfolgreich möglich)
Mögliche Komplikationen
- Blutung
- Infektion
- Thrombembolische Komplikationen
- Hämolyse
- Renale und neurologische Schäden
- Luftembolie (Sog auf dem venösen Gefässsystem vor der Zentrifuge) Cave! Blutabnahmen am ZVK
Vergleich ECMO - Herz-Lungen-Maschine
ECMO | HLM | |
ACT | 150 - 180 Sekunden | > 400 Sekunden |
Beschichtetes System | ja | nicht unbedingt |
Hypothermie möglich | nein (ja) | ja |
Wärmetauscher | ja | ja |
venöses Reservoir | nein | ja |
Hämolyse | wenig | ja |
Autotransfusion | nein | ja |
arterieller Filter | nein | ja |
Gasaustausch | Oxigenator | Oxigenator |
Flussregelung | über Pumpe | über Pumpe |
Pumpe | Zentrifugalpumpe | Rollen- oder Zentrifugalpumpe |
veno-venös | veno-arteriell | |
Herzunterstützung | nein | ja |
pulmonaler Blutfluss | gleichbleibend | reduziert |
pulmonal-arterieller Druck | gleich | reduziert |
pulm.-art. Druckamplitude | gleich | reduziert |
ZVD | gleich | reduziert |
pulm.-art. O2-Sättigung | hoch | niedrig |
pO2 art. System | normal | normal/hoch |
pCO2- art. System | normal/regelbar | normal/regelbar |
art. Oxigenierung | 80 - 95% bei max. Fluss | abhängig vom Fluss |
Weitere Tipps:
- Ist die Entlastung unzureichend, bzw. der Fluss, ist an eine weitere Kanülierung zu denken. z.B. bei veno-venöser Leistenkanülierung zusätzlich die V. subclavia zum Drainieren dazu nehmen. Als arterielle Kanülen eignen sich z.B. Edwards Femflex 16/18/20/22 Fr. Kanülen und für venös z.B. 22 bzw. 23/25 Fr. RAP FV Estech (75cm). Dabei von Zeit zu Zeit den Flow auf allen Schenkeln mit der Flowmessung kontrollieren.
- Bei hohem Volumenbedarf: a) Blutung? (evtl. Ultraschall Bauch), b) Labor -> Albumin?, Kolloid-osmotischer Druck? Evtl. Substitution mit Human-Albumin. Nicht nur kristalloide, sondern auch kolloidale Lösungen!
- Bei starker Thrombenbildung und ausreichender ACT Patienten evtl. mit ASS (Acetyl-Salicyl-Säure) i.v. behandeln.
- Oxigenator regelmässig auf Thromben kontrollieren und dokumentieren. Anstehende Oxigenator-/Pumpenwechsel für den Frühdienst terminieren, wenn genug Personal vorhanden!